Die Jugendmannschaft des Kegel-Sport-Clubs Heuchelheim tritt künftig mit neuen Kapuzenpullis an – gestiftet von den Stadtwerken Gießen.

Gießen. Schicke Hoodies statt buntes Durcheinander: Die Jugendmannschaft des Kegel-Sport-Clubs Heuchelheim präsentiert sich künftig auch außerhalb der Wettkämpfe im neuen, einheitlichen Look. Denn die Stadtwerke Gießen (SWG) haben die 14 jungen Keglerinnen und Kegler mit modernen, hellgrünen Kapuzenpullis ausgestattet. „So zeigt unser Team nicht nur auf der Kegelbahn, sondern auch auf dem Weg dorthin oder beim Fototermin mannschaftliche Geschlossenheit. Das fördert den Team Spirit“, erklärt Stefan Dittrich, 1. Jugendwart des Vereins.

Die Übergabe der Pullis fand im Rahmen einer Trainingseinheit in der Sporthalle Heuchelheim statt. Immer dienstags und donnerstags um 18 Uhr trainiert die Jugendgruppe auf der hiesigen Kegelbahn. „Angesichts der jüngsten Erfolge der Mannschaft ist es uns eine ganz besondere Freude, den KSC Heuchelheim zu unterstützen“, betont Stephanie Orlik. Sie kümmert sich bei den SWG unter anderem um alles, was mit der Aktion „Spiel‘ Dein Spiel“ zusammenhängt.

Der KSC Heuchelheim hat sich dem Schere-Kegeln verschrieben. Diese Variante wird auf einer 18 Meter langen Bahn gespielt, die sich nach 9,50 Metern allmählich verbreitert – bis auf 1,25 Meter bei den Kegeln – und die vom Anlauf bis zum Ziel um etwa zehn Zentimeter ansteigt. Ihre Oberfläche ist leicht konkav. Und genau das macht die Sache anspruchsvoll. Denn im Wettkampf gilt es, 120 Wurf verteilt auf vier verschiedene Bahnen zu spielen, auf denen die Kugeln unterschiedlich rollen. Dazu kommt, dass die Sportlerinnen und Sportler jeweils 15-mal pro Bahn in die Vollen werfen – also jedes Mal auf alle neun Kegel – und 15-mal abräumen müssen. Dabei werden die Kegel erst dann wieder komplett aufgestellt, wenn alle neun umgefallen sind oder nur noch der mittlere steht. Die Gesamtzahl der umgeworfenen Kegel entspricht dem Ergebnis. „Wer in dieser Sportart erfolgreich sein möchte, muss sich immer wieder neu auf die Bahn einstellen“, beschreibt Marco Wiegand, der 2. Jugendwart des Vereins.

Meist vorn dabei

In den vergangenen Jahren hat sich der KSC Heuchelheim vor allem in Sachen Nachwuchsarbeit einen Namen gemacht. Das damit verbundene Engagement zahlt sich jetzt aus: Rund 80 Mitglieder zählt der KSC derzeit – bei einem Altersdurchschnitt von nur 33 Jahren. Die Jugend ist aber nicht nur zahlenmäßig stark, sondern überzeugt auch sportlich. In der typischen Saisonrunde von September bis März spielen die Youngsters in der Verbandsliga und der Bezirksliga mit. In der verbleibenden Zeit kegelt das Team auf Bezirks,- Hessen- und Deutschen Meisterschaften um Titel. Die Deutschen Jugendmeisterschaften im saarländischen Oberthal im Juni bescherten dem Verein die jüngsten Erfolge – einen dritten Platz im U14-Paarkampf mixed, jeweils einen fünften Rang im U18-Paarkampf mixed und männlich, den siebten Platz im U18-Einzel weiblich und sogar einen nationalen Titel: Silja Wiegandt wurde in der Altersgruppe U14 mit großem Vorsprung Deutsche Meisterin. Damit steht nach genau 30 Jahren wieder eine Vertreterin des KSC in dieser Disziplin ganz oben. Außerdem wurde die 14-jährige Silja in den Kader der Nationalmannschaft berufen. Und die 17 Jahre alte Katharina Mann erkegelte sich Anfang August als Mitglied in einer Mixed-Mannschaft und in einem Tandem-Mixed gleich zwei Weltmeistertitel. „Wir stecken viel Energie und Herzblut in unsere Jugendarbeit – mit positivem Ergebnis für den ganzen Club“, erklärt Lars Wiegandt, der 1. Vorsitzende des KSC Heuchelheim.

Mehr Sport für Jugendliche

„Durch unsere Initiative möchten wir unseren Teil dazu beitragen, dass Kinder und Jugendliche regelmäßig Sport treiben und sich bewegen. Mit dem KSC Heuchelheim haben wir in dieser Hinsicht einen idealen Partner gefunden“, bringt es Stephanie Orlik auf den Punkt. Derart außergewöhnliche sportliche Erfolge sind aber kein entscheidendes Kriterium für die Vergabe einer Spende im Rahmen der Aktion „Spiel’ Dein Spiel“. Tatsächlich unterstützen die Stadtwerke Gießen nicht nur Vereine, sondern auch Schulen und andere Institutionen, die sinnvolle Bewegungsangebote für Kinder und Jugendliche machen. Der Leistungsgedanke spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle.